Westliche Cote d'Azur

Auf der der Nationalstraße fahren wir direkt nach La Ciotat und bleiben einige Tage auf dem Campingplatz Santa Gusta. Hier haben wir einen schönen Blick auf die Bucht und unternehmen mit unserem Motorroller Touren in die Stadt und in die Umgebung.

In La Ciotat sind an der langen Hafenpromenade die Restaurants, Bars, Cafés und Bistros gut besucht. Hunderte Ausflugsboote, Fischerboote, Motorboote und Yachten auf der einen Seite und alten mehrstöckigen Häusern und der Kirche bestimmen das Bild. Das ist das Leben an der Cóte d‘ Azur, wie wir es uns vorgestellt haben.Wir rollern zum Botanischen Garten, der an einer Calanque mit Kiesstrand und zu Füßen hoher runder Felsen liegt, die uns ein wenig an die Felsen Brasiliens erinnern.

 

Mit dem Roller fahren wir so nah wie möglich an der Küste entlang durch Les Leclues, weiter durch das grüne Umland und dann auf kleiner Straße durch die Pinienwälder runter zum Parkplatz von Port-d‘ Alon. Hier spazieren wir das kurze Stück zur Calanque Port-d‘ Alon, einem Meeresarm, der von Felsen umsäumt wird. In Bandol tasten wir uns durch die mit Ferienhäusern bebauten Hänge langsam nach unten ans Meer. An der langen Strandpromenade flanieren wir nur kurz mit vielen anderen Touristen und beobachten die vielen im Wasser dümpelnden Motor- und Segelboote. Viel Verkehr begleitet uns nach Sanary-sur-Mer und bis Ollioules, doch dann rollern wir fast allein dreihundert Höhenmeter hinauf zu den von Pinienwäldern bewachsenen Hügeln. Wir blicken hinunter auf das dicht besiedelte Gebiet von Six-Fours-les-Plages, La-Seyne-sur-Mer und bis zur großen Stadt Toulon. Am Endpunkt und haben noch einen tollen Blick auf das schimmernde Mittelmeer, die grüne Kulturlandschaft mit dem Weinanbaugebiet von Bandol und die Autobahn tief unten.

Von Cassis aus schnurrt unsere Piaggio zügig mit 40 bis 50 km/h hinauf Richtung Route de Crétes. Es bieten sich erste schöne Blicke auf die Stadt La Ciotat, das Meer, Bagnol und die dahinter aufragenden Berge. Weiter düsen wir auf der recht schmalen Straße in Kurven hinauf und halten an Stellen, wo Autos nicht parken können. Wohnmobile sind hier gar nicht erlaubt. Trotzdem sind heute doch einige Autos und Motorräder, aber auch Fahrräder unterwegs. Motorradfahrer rasen, aber auch ein Auto überholt an völlig unübersichtlicher Stelle zwei zwei andere Fahrzeuge. Wir halten an weiteren Aussichtspunkten, wo wir direkt an der bis zu dreihundert Meter hohen Steilküste stehen. Eine wirklich außergewöhnliche Strecke, einfach phantastisch! Gelbe Felsen kontrastieren mit dem blauen Meer. Ein großartiger Blick bietet sich uns auch vom Cap Canaille in 362 Meter Höhe, wo bereits etliche Touristen stehen. Wie sie sehen auch wir den beiden Bergsteigern zu, als sie die steile Wand hinaufklettern. Die späte Nachmittagssonne bestrahlt die Felsen mit warmem Licht. Weit unten sehen wir die Stadt Cassis nur noch in schwachem Licht, dahinter den Forét de la Gardiole mit der Küste der Calanque.

 

Von Cassis aus wandern wir zur Calanque de Port-Miou. In diesem schmalen Meeresarm liegen viele Segel- und Motorboote an den Kais. Über einen Hügel erreichen wir die Calanque de Port-Pin, wo sich auf grobem Strand viele Menschen tummeln. Auf steinigem und felsigen Weg durch grünes Garrigue blicken wir vom nächsten Hügel in eine etwa hundert Meter tiefe Schlucht, die von weißen Kalksteinfelsen bestimmt wird. Ein paar Bergsteiger sind an den senkrechten Felsen zu erkennen. Am Ende der Schlucht liegt malerisch die Calanque de En-Vau, bis zu der nur wenige Menschen gewandert sind. Im Schein der letzten Nachmittagssonne genießen wir in Cassis den Blick auf den Hafen, die Häuser, die Grande Bastide auf dem Hügel und die bis zu dreihundert Meter steil aufragenden Felsen der Steilküste in der Ferne.

 

Fazit unserer Reise mit Wohnmobil und Motorroller durch die Provence: Insbesondere September/Oktober lohnt es sich, die malerischen Landschaften und historischen Städte und Dörfer zu erleben.